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Feuerstätten, geeignetes Holz, Lagerung und
Trocknung des Holzes

Allgemeines

Ein brennendes Stück Holz setzt Kräfte frei, die es in den wenigen oder vielen Jahren seines Lebens als Baum aus der Umwelt geholt und in den Zellen gespeichert hat. Energie aus Sonnenlicht, Mineralien aus dem Boden, Kohlendioxid aus der Luft.

Holz ist perfektes Recycling, weil der einzige Brennstoff, der seine eigenen Abgase aufnimmt.

Holz ist lebenswichtig. Der Baum lebt mit dem Menschen auf der Erdoberfläche. Ihre Lebenskreisläufe sind eng vernetzt.

  1. Bäume nehmen Kohlendioxid auf, welches der Mensch ausatmet. Aus dem enthaltenen Kohlenstoff bauen sie Lignin und Zellulose, Rinde und Wurzeln, Äste und Blätter auf. In ihren Blättern und Nadeln produzieren Bäume den Sauerstoff, den wir Menschen zum Atmen brauchen.
  2. Holz ist ein Schadstoff-Filter. Bäume filtern Schadstoffe aus unserer Atemluft und halten sie auf der Oberfläche ihrer Blätter fest. Bis zu 700 Kilo Staub kann ein einziger ausgewachsener Laubbaum aus der Luft holen.
  3. Holz ist ein Klima-Regulator. Bäume speichern Wasser und geben es über die Blätter langsam wieder an die Umwelt ab. Über den Kronen eines Waldes ist die Temperatur durchschnittlich um 3° C niedriger als im Umland. Der Wind nimmt die feuchtkühle Luft zwischen den Stämmen mit und bringt sie in die Städte.
  4. Holz ist ein Trinkwasserspeicher. Ein einziger ausgewachsener Laubbaum zieht mit seinem Wurzelsystem jährlich 30.000 Liter Wasser aus dem Boden, soviel wie 20 Menschen in einem Jahr zum Trinken und Kochen brauchen. Der Baum speichert das Wasser, er bremst den Regen, schützt den Boden unter seinem Blätterdach vor dem Austrocknen. Unter den Wäldern kann das Regenwasser langsam in die Grundwasserspeicher sickern, Trinkwasservorrat für weitere Jahrzehnte.
  5. Holz enthält weder Schwefel noch Schwermetalle und kann daher beim Verbrennen auch keine solchen freisetzen. Holz verschmutzt weder Wasser noch Boden.
  6. Holz hinterlässt keinen Abfall. Die verbleibende Asche besteht aus konzentrierten, wertvollen Mineralstoffen und ist zum Wegwerfen viel zu schade, da hochwertiger Dünger für Garten, Rasen, Beete und Blumentopf.
  7. Holz bildet einen geschlossenen Naturkreislauf. Es gibt nur soviel Kohlendioxid ab, wie es zuvor aus der Luft aufgenommen und gebunden hat. Dabei ist es gleichgültig, ob das Holz verrottet oder verbrennt. Neue Bäume nehmen das freigesetzte Kohlendioxid wieder auf und schließen den Kreislauf.

Im Gegensatz zu Öl und Kohle ist Holz nachwachsender Rohstoff. Ein Raummeter trockenes Heizholz (0,7 m³ / ca. 400 kg) ersetzt 200 Liter Heizöl oder 385 kg Braunkohle.

Lagerung und Trocknung

Vor der Anschaffung eines Ofens oder Kamins in jeder Form sollte sich der zukünftige Betreiber Gedanken über Lagermöglichkeiten in ausreichende Form machen. Unterschiedliche (Aus-)Nutzungsgewohnheiten erfordern unterschiedliche Holzmengen pro Heizsaison.
Der gelegentliche Gemütlichkeitsnutzer wird wahrscheinlich mit zwei bis die Raummetern Heizholz auskommen.
Bei täglicher Nutzung in den Abendstunden und ganztägiger Nutzung am Wochenende sind schon acht bis zehn Raummeter einzulagern.

Der ständige Nutzer braucht im Dauerbetrieb zwischen zwanzig und dreißig Raummetern.

Aufgrund der hohen Kosten fossiler Brennstoffe und des Erdgases erfreut sich das Heizen mit Holz stark steigender Beliebtheit. Die Vorräte an abgelagertem Holz sind meistens zu Beginn der Heizperiode schon ausverkauft. Es ist daher ratsam den verbrauchten Vorrat umgehend im Frühjahr mit frischem Holz aufzufüllen, damit für die nächste Saison ausreichend trockenes Holz zur Verfügung steht. Noch besser ist die Lagerung von Holzvorräten für zwei Jahre und die jeweilige Auffüllung des verbrauchten Holzes, denn hierbei ist man immer auf der sicheren Seite über trockenes Holz verfügen zu können.

Heizholz wird meist in den Wintermonaten zwischen Dezember und Februar geschlagen.
Vor dem Lagern sollte es geschnitten und gespalten werden, wobei die einzelnen Scheite nicht mehr als 20 cm Umfang haben sollten. Ein Raummeter frisch geschlagenes Heizholz enthält bis zu 300 Litern Wasser, welches vor der Verwendung bis auf ideale 15 bis 20% Restfeuchte verdunsten muss.

Die landläufige Meinung, dass der Trocknungsprozess von Scheitholz drei Jahre erfordert kann nicht aufrechterhalten werden und ist in mehreren Versuchen widerlegt worden. (AFZ-Der Wald 14/2005)

Unter günstigen Bedingungen kann im Winter geschlagenes und gespaltenes Scheitholz schon im Spätsommer ofenfertig getrocknet sein. Hierzu ist es erforderlich das Scheitholz richtig zu lagern. Garagen und Keller sind als Lagerort für frisches Heizholz völlig ungeeignet und führen zum Stocken (Faulen) des Holzes.
Scheitholz braucht Luft und Wind zum Trocknen. Es lagert am besten unter einem vorgezogenen Dach, in einer luftigen Holzhütte und in Kreuzstapeln aufgeschichtet.

Feuchtigkeit von unten ist zu vermeiden, daher Scheite nicht direkt auf gewachsenem oder künstlichen Boden legen, sondern auf Paletten oder Gittern. Es sollte auch vermieden werden den Holzstapel direkt an einer Wand aufzuschichten. Einige Zentimeter Abstand zur Wand gewähren eine ungehinderte Umlüftung und schnelleres Trocknen.

Die verschiedenen Feuerstätten und welches Holz für welche Brennstätten?

Generell ist vor der Anschaffung oder dem nachträglichem Einbau von Feuerstätten der zuständige Schornsteinfeger zu konsultieren. Dieser gibt Auskunft über Möglichkeiten und sinnvollen Nutzen, bestätigt den korrekten Einbau und erteilt die unbedingt erforderliche Betriebserlaubnis. Rat durch Fachhandel und Ofenbauer sollten ebenfalls vor dem Kauf eingeholt werden und helfen bei der Entscheidung welche Feuerstätte individuell am besten geeignet ist. Sorgfältige Planung und größtmögliches Wissen sind die Grundlage für den störungsfreien, langlebigen Betrieb und die Freude und Zufriedenheit an der neuen Anschaffung.

Zu den Fragen über die diversen Feuerstätten und Holzsorten gehen die Meinungen zum Teil weit auseinander. Der eine schwört auf den Kachelofen und Verfeuerung von Eichenholz der andere lässt nichts auf seinen offenen Kamin kommen und die Betreibung mit reinem Buchenholz. Neben der Geschmacksfrage gibt es gesetzliche Auflagen, Verordnungen und Bestimmungen, die er örtliche Schornsteinfeger erläutern kann, aber auch die Art und Form der Brandstätte setzt weitere Grenzen. Wir haben nachfolgend Tipps und Anregungen aufgelistet, welche aus vielen Gesprächen mit Fachleuten aus Forst, Ofenbau und Schornsteininnung resultieren und in denen auch ein Großteil aus unserer 25 jährigen Erfahrung einfließen.

Einig ist man sich allgemein darüber, dass ausschließlich naturbelassenes, lufttrockenes Holz in Scheiten oder Stücken mit einer Restfeuchte von maximal 20% zur Verbrennung gelangen sollen.

Bei der Verbrennung von Nadelholz ist keine Einigkeit in der Fach- noch Nutzerwelt. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass weite Teile des Schwarzwaldes und des Landes Bayern mittlerweile fast menschenleer sein müssten, hätte man dort in der kalten Jahreszeit kein Nadelholz verbrennen dürfen. In diesen Regionen steht kein Laubbaumholz in ausreichenden Mengen zur Verfügung, so dass ein Heizen mit Fichte, Tanne, Lärche und Kiefer die einzigen Alternativen waren und heute noch sind.

Der Grundofen und der Kachelofen

Grundöfen und Kachelöfen können herkömmlichen Heizungen ersetzen oder in diese mit eingebunden werden. Insoweit kann man hier Unabhängigkeit von Öl oder Gas schaffen. Für Grundöfen mit Pufferspeicher (auch Solarenergieanschluss möglich) müssen bei 120 m² Wohnfläche Anschaffungskosten ab ca. 6.000,00 € kalkuliert werden.
Der Kachelofen mit seinen vielfachen Variationsmöglichkeiten und Stilrichtungen ist sicherlich eine der schönsten, aber auch teuersten alternativen Heizmöglichkeiten. Anschaffungskosten ab ca. 18.000,00 €, nach oben offen.
Nachteil des Grundofens und des Kachelofens ist das Fehlen des sichtbaren offenen Feuers, wobei der Kachelofen dies sicherlich durch die gestaltete, zentrale Platzierung wettmachen kann.

Grundsätzlich sind alle Holzsorten für diese Öfen geeignet. Zum Anheizen Nadelholz oder Weichholz benutzen für die schnelle Hitzeentwicklung, danach mit Hartholz auffüllen und nachlegen.

Der geschlossene Kamin, Kachelkamin oder Kamin mit Einsatz

Auch diese Feuerstätten können in eine vorhandene Heizungsanlage eingebunden werden, nur muss bedacht sein, dass jede nachträgliche Installation ungleich teuerer ist, als ein direkter Anschluss, der schon bei der Planung von Heizung und Kamin mit einkalkuliert wurde.

Ein dekorativ, geschmackvoll konzipierter Kamin am richtigen Standort ist sicher das Schmuckstück jeden Hauses und in der Vielfältigkeit von Ausführungen und Gestaltungsmöglichkeiten nicht zu überbieten. Die Mystik des sichtbaren Feuers in Verbindung mit wohliger Wärme bedeuten Entspannung pur für Körper, Geist und Seele

Die Preise für Einsätze (nachträgliche Umwandlung eines offenen Kamins) beginnen etwa bei 2000,00 €.
Geschlossene Kamine sind in einfacher Form ab ca. 2.500,00 € zu erwerben.
Für Kachelkamine Sind Kosten ab etwa 4.500,00 € zu veranschlagen.

Ein Nachteil dieser Kamine ist die relativ schnelle Abkühlung nach dem Ausbrennen, sie sind aber als Dauerbrenner auch meist nicht konzipiert.

Auch in geschlossenen Kaminen können grundsätzlich alle Holzarten verfeuert werden.

Kaminöfen, Kachelöfen, Specksteinöfen, Natursteinöfen

Diese bieten sicherlich die kostengünstigste Alternative der nachträglichen Zusatzheizung und stückweiten Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Auch hier ist die Vielfalt von Formen, Varianten und Möglichkeiten fast grenzenlos. Grundsätzlich besteht auch bei diesen Feuerstätten die Möglichkeit der Einbindung in die vorhandene Heizungsanlage, wobei Ästhetik, Standort, Nutzen und Kosten schneller Grenzen aufzeigen. Auch hier ist eine Beratung durch den Fachhandel und Ofenbauer hilf- und aufschlussreich.

Kaminöfen können auch als Dauerbrandöfen ausgelegt sein und entsprechend betrieben werden, die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich in überschaubarer Zeit.

Grundsätzlich sind auch für Kaminöfen alle Holzsorten geeignet.

Offene Kamine

Dies dürfen laut Gesetz (Bundes-Immissionsschutzverordnung) nur gelegentlich betrieben werden, d.h. mit anderen Worten: wenn es dem Nachbarn stinkt, kann verordnet werden, dass der offenen Kamin nur an maximal 8 Tagen im Monat mit 5 Stunden Brenndauer betrieben werden darf (zulässige Beschränkung im Einzelfall). Neue offene Kamine werden nur in Einzelfällen unter bestimmten Auflagen noch zugelassen, ein generelles Verbot ist wahrscheinlich.
Daher ist die Umwandlung durch Einsatz einer Heizkassette zu überlegen um den vorhandenen offenen Kamin als geschlossenen Kamin unbeschränkt nutzen zu können.

Zum Betrieb des offenen Kamins sind nur solche Holzsorten empfehlenswert, die eine ruhige Verbrennung sicherstellen, Birke und Buche sind hier erste Wahl, Nadelholz ist ungeeignet.